Kreatives Schreiben lernen
Mark Twain (1835 bis 1910) soll gesagt haben: Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. Wenn das so einfach wäre! Der Schriftsteller ist vor allem als Autor der Bücher über die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn bekannt und hat einige Jahre benötigt, um die „falschen Wörter“ wegzulassen und einen richtig guten Roman zu schreiben. Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt, Schriftsteller zu werden, hat verschiedene Möglichkeiten, das Kreative Schreiben zu lernen.

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Schreiben lernt man nur durch Schreiben – das ist zwar in gewisser Hinsicht eine Binsenweisheit, entspricht aber den Erfahrungen der meisten erfolgreichen Schriftsteller. „Schreiben ist Handwerk“, bestätigte Stefan Gemmel, Autor u.a. der Schattengreifer-Triologie, auf einer Veranstaltung der Handwerkskammer Koblenz. „Rein statistisch gesehen besteht Schreiben zu 80 Prozent aus Handwerk und Disziplin und nur zu 20 Prozent aus Talent.“ Der Schriftsteller absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Elektroinstallateur und lernte in dieser Zeit, dass man eine Treppe genauestens planen müsse, bevor sie gebaut und montiert werde, und eben dies ließe sich auch auf das kreative Schreiben übertragen: „Ich plane meine Bücher, bevor ich mich ans eigentliche Schreiben begebe. Erst entwerfe ich die Figuren, dann die Handlung. Ich informiere mich über die Inhalte der Geschichte und erst dann geht es ans Verfassen.“
Für Anfänger ist das Lesen von Schreibratgebern hilfreich, um sich ein Grundwissen zum Thema Kreatives Schreiben anzueignen, zum Beispiel:
Kreativ schreiben, Handwerk und Technik des Erzählens, Fritz Gesing, DuMont Buchverlag
Wie man einen verdammt guten Roman schreibt, James N Frey, Emons H J
Wort für Wort – oder die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben, Elizabeth George, Goldmann Verlag
Schreibtipps für Schriftsteller von Richard Norden
Parallel ist es wichtig, möglichst viele Romane aus dem Genre zu lesen, in dem man selbst sein erstes Werk veröffentlichen will. Dabei kann man versuchen, folgende Fragen zu beantworten:
Wie baut der Autor seine Geschichte auf?
Auf welche Weise beschreibt er die Protagonisten?
Wie gelingt es ihm, Spannung zu erzeugen?
Wir sind die Dialoge geschrieben?
Darüber hinaus ist es auch möglich, Kreatives Schreiben zu studieren und den „Bachelor“ Kreatives Schreiben zu absolvieren – und zwar hier:
Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus Bachelor of Arts (B.A.), Universität Hildesheim
Literarisches Schreiben Bachelor of Arts (B.A.) und Master of Arts (M.A.), Universität Leipzig
Literarisches Schreiben Bachelor of Arts (B.A.), Hochschule der Künste Bern in der Schweiz (HKB)
Schließlich ist es möglich, Fernkurse zu belegen zum Beispiel bei der Schule des Schreibens, der Fernakademie Klett oder der Studiengemeinschaft Darmstadt.
Die Akademie Faber-Castell schließlich gibt Menschen mit kreativer Begabung die Möglichkeit sich gestalterisch weiterzubilden, oder ein qualifiziertes Studium zu absolvieren.
Der Fokus der Ausbildung liegt auf der Förderung von Persönlichkeit und Kreativität jedes einzelnen. Geboten wird das Aufbaustudium Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus als berufsbegleitendes, praxisorientiertes Studium (sechs Semester) auf Master-Niveau an.
Die Studiengebühren belaufen sich allerdings auf 380 Euro monatlich. Hinzu kommt eine Einschreibegebühr von 150 Euro sowie einer Prüfungsgebühr am Ende des Studiums von 650 Euro. Für die Begabtenprüfung vor Studienaufnahme fällt ebenfalls eine Gebühr an.